
Deutschland
FIP Nutzung
In Deutschland verkehren über 80 unterschiedliche Betreiber, nur ist FIP für die meisten nicht nutzbar. Bei den folgenden Betreibern gelten FIP Vergünstigungen:
- Die staatliche Bahngesellschaft Deusche Bahn (DB) betreibt eine Vielzahl von Fernverkehrs- und Nahverkehrslinien
- Die Bodensee-Schiffsbetriebe bieten Fährfahrten über den Bodensee an.
- Mit Eurostar sind Fahrten zwischen Großbritannien, Frankreich, die Niederlande, Belgien und Deutschland möglich.
Durch die große Vielfalt der Betreiber ist eine Planung der Reise im Voraus sinnvoll, um FIP in Anspruch nehmen zu können. Mit Ausnahme von Flixtrain und einzelnen Nachtzug-Verbindungen kann der deutsche Fernverkehr befahren werden. im Nahverkehr betreibt die DB viele Linien, wodurch man auch dort gut reisen kann.
Wissenswertes
Das Schienennetz in Deutschland umfasst rund 39.200 km und ist somit eines der größten in Europa. Neben stark frequentierten Hauptstrecken gibt es eine Vielzahl an Nebenstrecken, welche u. a. durch Vereine und lokale Akteure betrieben werden.
Der Deutsche Staat und die Deutsche Bahn investieren derzeit massiv in den Ausbau und die Generalsanierung des Netzes. Bis 2030 sollen zentrale Korridore zu einem Hochleistungsnetz umgebaut werden. In diesem Zuge werden auch viele Bahnhöfe modernisiert und zu Zukunftsbahnhöfen ausgebaut. Zu den bedeutendsten Fernverkehrsachsen zählen:
- Berlin – München über die Schnellfahrstrecke via Erfurt
- Köln – Frankfurt mit ICE-Geschwindigkeiten bis 300 km/h
- Hamburg – Stuttgart und Dortmund – München als Nord-Süd-Verbindungen
- Ruhrgebiet – Berlin über Hannover
Auch die Zugflotte wird derzeit verjüngt, wodurch im Fernverkehr überwiegend moderne Züge mit hochwertiger Ausstattung und Komfort zum Einsatz kommen. Im Regionalverkehr verkehrt eine Vielzahl an unterschiedlichen Fahrzeugtypen, welche auch eine sehr unterschiedliche Qualität aufweisen.
Durch viele Baustellen, überlastete Strecken und Störungen ist die Pünktlichkeitsquote im Fernverkehr mit unter 65% recht gering. Im Regionalverkehr ist die Lage etwas besser, aber auch hier gibt es Herausforderungen. Zwischen den großen Städten des Landes gibt es stündliche Fern- und Nahverkehrsverbindungen, die sich durch durch parallele Abschnitte ergänzen und somit ein noch engerer Takt ergibt. In Ballungsräumen wie Berlin, Hamburg oder München ist der Takt sehr dicht – oft im 10- bis 20-Minuten-Rhythmus. In ländlichen Regionen hingegen sind Verbindungen oft dünn und unregelmäßig.
Durch die zentrale Lage gibt es viele Verbindungen in das europäische Ausland, sowohl am Tag als auch in der Nacht.
Folgende Strecken sind besonders empfehlenswert:
- Schwarzwaldbahn (Karlsruhe – Konstanz): Führt durch 39 Tunnel und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Schwarzwald
- Moseltalbahn (Koblenz – Trier): Romantische Fahrt entlang der Mosel mit Blick auf Weinberge und Burgen
- Mittelrheinbahn (Mainz – Köln): Entlang des Rheins mit Blick auf Loreley, Burgen und Weinorte
- Bodenseegürtelbahn (Radolfzell – Lindau): Mit Blick auf den Bodensee und die Alpen
- Nationalparkbahn (Dresden – Bad Schandau): Durch die Sächsische Schweiz mit Blick auf die bekannten Felsformationen
- Marschbahn (Hamburg – Sylt): Über den Hindenburgdamm direkt auf die Nordseeinsel Sylt
- Schnellfahrstrecke Köln – Frankfurt: mit 300 km/h durch die Landschaft
Die “Allianz pro Schiene” prämiert einmal jährlich die schönsten Bahnhöfe des Landes. Auf der Website des Vereins findet sich eine Übersicht der prämierten Stationen.
Anreise und Grenzpunkte
Belgien
Von Belgien aus kann der grenzüberschreitende ICE nach Frankfurt / Köln / Aachen genutzt werden. Auch ein Regionalzug der SNCB verkehrt zwischen Lüttich und Aachen. In beiden Fällen wird zusätzlich ein Ticket für den belgischen Abschnitt der SNCB benötigt.
Mit dem Eurostar (ehemals Thalys) kann ebenfalls von Belgien aus das Netz der DB erreicht werden. Hier wird ein spezielles FIP Ticket von Eurostar auf dem kompletten Abschnitt (auch innerhalb von Deutschland) benötigt (siehe Eurostar).
Dänemark
Von Dänemark aus kann der durchgängige EC Kopenhagen – Hamburg genutzt werden, der mehrfach täglich (in der Hauptsaison alle 2 Stunden) verkehrt. Diese Züge sind immer sehr stark ausgelastet, daher ist eine frühzeitige Buchung einer Reservierung dafür empfehlenswert. Alternativ gibt es mehrfach täglich IC Züge von Fredericia bis Flensburg.
Per Nahverkehr ist auch eine Einreise über Tønder möglich. Da hier jedoch weder die DSB auf dänischer Seite noch die DB auf deutscher Seite fährt, sind FIP-Ermäßigungen auf dieser Route nicht möglich. Alternativ gibt es die Möglichkeit, per Fähre nach Puttgarden oder Warnemünde einzureisen.
Frankreich
Zwischen Frankreich und Deutschland verkehren im Fernverkehr Kooperationszüge der SNCF und der Deutschen Bahn. Diese werden als TGV oder ICE Züge betrieben und verkehren von Paris und Straßburg nach München oder Karlsruhe/Saarbrücken, Mannheim und Frankfurt (Main). Reservierungspflichtig sind diese nur innerhalb Frankreichs. In Deutschland können die Züge ohne Reservierung genutzt werden. Da die Reservierungspflicht bis zu dem Grenzpunkt Kehl (Gr) besteht, sind auch für Fahrten zwischen Straßburg und Deutschland zwangsweise Reservierungen erforderlich. Diese grenzüberschreitenden FIP-Tickets können von Mitarbeitern der Deutschen Bahn auch Online erworben werden, siehe Buchungsmöglichkeiten – Online.
Eine günstige Option für die Fahrt von Straßburg nach Deutschland besteht mit der Straßenbahn von Straßburg nach Kehl, für welche ein günstiges Tram Ticket erforderlich ist. Ab Kehl besteht Anschluss an die Ortenau S-Bahn Linie RS4 bis Offenburg. Auf dieser gilt kein FIP, aber z. B. das Deutschlandticket (DB-Mitarbeitervergünstigungen gelten auf dieser Linie nur mit NE-Fahrscheinen).
Luxemburg
Von Luxemburg aus verkehren grenzüberschreitende Regionalzüge nach Koblenz / Wittlich / Trier. Für den luxemburgischen Abschnitt ist in der zweiten Klasse kein Ticket erforderlich, da der Nahverkehr dort kostenfrei nutzbar ist. Im deutschen Streckenabschnitt ist ein FIP Ticket (Freifahrtschein oder FIP 50) der DB erforderlich.
Einmal täglich verkehrt zusätzlich ein durchgehender Zug der CFL von Luxembueg nach Düsseldorf. Auf dem Abschnitt Düsseldorf – Koblenz wird dieser als IC Fernverkehrszug geführt.
Niederlande
Von Amsterdam aus kann der grenzüberschreitende ICE nach Frankfurt / Köln / Düsseldorf aus genutzt werden, um ins Netz der DB zu kommen. Bei grenzüberschreitenden Fahrten werden FIP Tickets der NS und DB benötigt.
Darüber hinaus gibt es diverse Regionalzüge, jedoch nur zwei, auf dem FIP gültig ist:
- Enschede nach Dortmund
- Enschede nach Münster
Hier fährt die DB Regio auf dem deutschen Abschnitt. Mit einem zusätzlichen Ticket für den niederländischen Abschnitt der NS hat man hier ausgesorgt. (oder reicht ein DB FIP Ticket???)
Auf den RE Verbindungen Venlo – Hamm und Arnhem – Düsseldorf gilt derweil das Deutschlandticket auf der kompletten Strecke. Wenn man im Besitz dieses Tickets ist, kann somit auch in nach Deutschland eingereist werden.
Österreich
Zwischen Österreich und Deutschland existieren neben verschiedenen Regionalzugverbindungen zwei Fernverkehrsverbindungen:
- Eine
ICELinie von Frankfurt / Köln (oder einzelne Züge von Berlin) über Nürnberg, Passau und Linz nach Wien. ICE,RJundICZüge von verschiedenen Zielen in Österreich über Salzburg nach München.
Im österreichischen Abschnitt wird für die Züge ein FIP Ticket der ÖBB benötigt.
Polen
Über den Grenzübergang in Frankfurt (Oder) verkehren Eurocity-Züge zwischen Warschau und Berlin tagsüber alle 2 Stunden. Darüber hinaus sind hier auch Einzelleistungen zwischen Gdingen (Gdynia) / Krakau / Przemysl und Berlin im Fahrplan zu finden.
Neben den Fernzügen kommen noch etwa alle 2 Stunden Regionalzüge zwischen Rzepin / Zielona Góra und Frankfurt (Oder) dazu, die wie die EC Züge mit PKP FIP-Tickets plus Ticket für den DB-Abschnitt genutzt werden können. Im Fernverkehr wird voraussichtlich ab Dezember 2025 auch der Grenzübergang Horka für Direktzüge zwischen Leipzig und Breslau / Krakau genutzt.
Die anderen Grenzübergänge werden aktuell nur im Regionalverkehr befahren. Für Züge über Forst, Grambow, Guben und Tantow gilt die gleiche Regel wie bei Frankfurt (Oder), also FIP-Tickets der PKP plus Ticket für den DB-Abschnitt müssen vorhanden sein. Bei Kostrzyn ist der Betreiber auf deutscher Seite die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), bei der keine FIP-Tickets gelten, für den polnischen Abschnitt sollten FIP-Tickets der PKP gültig sein. Eine Besonderheit ist der Grenzübergang Zgorzelec, hier wird für den Abschnitt zwischen dem deutschen Görlitz und dem Bahnhof Zgorzelec kein Ticket benötigt.
Tschechien
Aus Tschechien bestehen diverse Schienen-Grenzübergänge ins deutsche Netz, die genutzt werden können. Der bekannteste ist Schöna, über den die internationalen Fernzüge zwischen den beiden Ländern verkehren. Daneben gibt es hier auch grenzüberschreitende Regionalzüge im 2-Stunden-Takt, die genauso wie die EC-/RJ-Züge in Kooperation von der Deutschen Bahn und ČD betrieben werden und somit FIP-Freifahrtscheine beider Länder oder ein durchgängiges FIP 50 Ticket für die Fahrt gültig sind.
Genauso sieht es auch im Nordabschnitt des Regionalzugs aus, der dort nochmal die Grenze bei Dolní Poustevna überquert (Strecke Decin – Bad Schandau – Sebnitz – Rumburk).
Die anderen Grenzübergänge werden nur von Regionalzügen befahren. Am einfachsten ist hier Bayerisch Eisenstein, da dies nicht nur ein Grenzpunkt, sondern gleichzeitig der Grenzbahnhof ist. Im tschechien Abschnitt reicht hier also ein FIP-Ticket / Freifahrtschein der ČD, um weiter nach Deutschland zu fahren.
Bei Potůčky auf der Strecke Karlovy Vary – Johanngeorgenstadt kann mit FIP-Tickets der DB und ČD grenzüberschreitend gefahren werden. Die anderen Grenzübergänge sind etwas komplizierter.
Bei Cheb können die grenzüberschreitenden Züge der DB Regio mit FIP-Freifahrtschein beider Länder oder durchgängigem FIP 50 Ticket genutzt werden, bei den ebenfalls verkehrenden Zügen von Agilis (auf tschechischer Seite durch ČD betrieben) muss dagegen für den deutschen Abschnitt ein normales Ticket gekauft werden (auch ein Deutschlandticket gilt hier ab Schirnding).
Das gleiche gilt für den nördlichen Grenzübergang Aš. Ähnlich sieht es bei Furth im Wald aus, dort kann der grenzüberschreitende Regionalexpress, der in Tschechien ein EC ist, im tschechischen Abschnitt mit FIP-Ticket der ČD genutzt werden, im deutschen Abschnitt braucht es dagegen ein normales Ticket.
Bei den Grenzübergängen Hrádek nad Nisou (Strecke Liberec – Zittau), Varnsdorf (Strecke Zittau – Seifhennersdorf), Vejprty (Strecke Chomutov – Cranzahl, wird nur im Sommer an Wochenenden und Feiertagen bedient) und Vojtanov (Strecke Cheb – Zwickau) ist FIP derweil nutzlos, da auf beiden Seiten der Grenze die Züge von Privatbahnen, die kein FIP akzeptieren, betrieben werden.
Schweiz
Aus der Schweiz Deutschland gibt es mehrere grenzüberschreitende Verbindungen nach Deutschland:
- Die meistgenutzte ist hier von Basel kommend in das deutsche Netz. Hier verkehren
ICEZüge tagsüber meist ein bis zweimal pro Stunde pro Richtung. Diese fahren zwischen Basel und Mannheim und dann weiter entweder in Richtung Frankfurt (Main), Kassel, Hamburg oder Frankfurt (Main), Köln, Dortmund, Hannover. Einzelne Züge beginnen in der Schweiz bereits in Zürich, Interlaken, Bern oder Chur. - Ebenfalls verkehren vereinzelt
ECundECEZüge auf dieser Strecke, die ebenfalls in Richtung Mannheim fahren. - Auch Regionalzüge verkehren von Basel Bad Bf bis Singen (Hohentwiel), Lauchringen, Freiburg und Friedrichshafen.
Zu beachten ist, dass FIP-Freifahrtscheine der DB bereits ab dem Bahnhof Basel Bad Bf (Badischer Bahnhof) gültig sind, da dies ein offizieller Grenzbahnhof (Grenpunkt) der DB und SBB ist.
Auf der Strecke Basel SBB – Zell(Wiesental) verkehrt zudem die S-Bahn-Linie 6, welche allerdings von der SBB GmbH betrieben wird und auf der gesamten Strecke nicht mit FIP genutzt werden kann.
Um ohne Nutzung eines SBB Tickets (z. B. FIP Freifahrtschein oder FIP 50) aus der Schweiz einzureisen, kann die S-Bahn Linie 6 ab Basel SBB bis Basel Badischer Bahnhof mit dem Deutschland-Ticket genutzt werden. 1
Weitere wichtige grenzüberschreitende Verbindungen sind die Strecken Zürich – Stuttgart über Schaffhausen (gemeinsamer Grenzbahnhof der SBB und DB) sowie Zürich – München über Lindau, St. Margrethen und St. Gallen, auf denen IC bzw. ECE Züge verkehren. Bei der Anreise aus St. Gallen nach Lindau über St. Margrethen führt die Strecke ein Stück durch Österreich. Dadurch wird hier ein Ticket für die ÖBB benötigt.
Für diesen kurzen Abschnitt am besten ein FIP 50 Ticket kaufen, da sonst theoretisch der ÖBB Fernverkehrsaufschlag gezahlt werden muss.
Dazu kommen noch einige grenzüberschreitende Verbindungen im Regionalverkehr. Auch mit Fähren, die teilweise mit FIP nutzbar sind, kann Deutschland aus der Schweiz erreicht werden.
Quellen
